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5 Beispiele für gute Neuaufnahmen alter Pop-Songs

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5 Beispiele für gute Neuaufnahmen alter Pop-Songs

Öfter mal (nix) neues: 5 Beispiele für gute Neuaufnahmen alter Pop-Songs

Wir kennen Remixes, Cowl, Samples – seit Jahren veröffentlichen aber immer mehr Künstler*innen Neuaufnahmen ihrer alten Songs. Und das kann funktionieren: Hier kommen unsere liebsten Neuaufnahmen im Pop, die alten Hits ein (gutes!) neues Leben geben.

Wenn es um die musikalische Seite von Netzwerken wie TikTok geht, kommen wir an einem Themenblock schwerlich vorbei: Samples und Cowl-Versionen. Soll heißen: Was im Radio schon seit Jahren als DJ-Remix zum Customary geworden ist – siehe alles von Felix Jaehns „Ain’t No one” bis Kygos „Larger Love” – wird durch die App und ihre Sound-Snippets in den letzten Jahren nur noch befördert. Ein gutes Beispiel dafür sind Hits wie „Lovely Lady” von Rapper Luciano, das auf „Lovely Women” von Sean Kingston aufbaut, oder „I’m Blue” von Bebe Rexha und David Guetta: Vor einiger Zeit nahmen Rexha und Guetta gemeinsam einen Track auf, der die Struktur und Melodie des 90er-Hits „Blue (Da Ba Dee)” von Eiffel 65 verwendet. Dank TikTok kamen diese Aufnahmen wieder an die Oberfläche. Rexha und Guetta nahmen den Track additionally erneut auf und zack, landete er auf Platz 1 der iTunes-Charts. Man kann von dieser Artwork des Remixes nun halten, was man will. An dieser Stelle soll es aber um die große Schwester der Cowl- und Pattern-Familie gehen: Die Re-Releases bzw. Neuaufnahmen alter Songs. Gemeint sind damit neue Veröffentlichungen, die aber gleichzeitig Updates eines alten Tracks sind.

Nein, hier geht es nicht um Taylor Swift

Das Prinzip der Re-Releases im Pop hat zwei Seiten: Zum einen gibt es die von Künstler*innen wie Taylor Swift. Sie dürfte wohl das bekannteste Beispiel dafür sein, alte Alben und Songs aus legalen Gründen wieder in derselben Type neu aufzunehmen. Diese Praxis haben auch schon andere, von Knebelverträgen geplagte Künstler*innen wie Jojo angewandt, aber auch geschäftsgetriebene Parteien wie das Plattenlabel von Aaliyah.

Auf der anderen Seite stehen die Neuaufnahmen von Menschen, die weder in Knebelverträgen stecken, noch bereits verstorben sind. Oft nehmen Künstler*innen hier einzelne Songs zu einem Jubiläum auf – zum Beispiel, weil der ursprüngliche Monitor einen „runden Geburtstag feiert”. Diese Taktik nimmt gefühlt stetig zu, vor allem von Artists, die in vergangenen Jahrzehnten erfolgreich waren und nun weniger bekannt sind. Ein deutsches Beispiel dafür ist die 2000er-Band No Angels, die 2021 gleich mehrere ihrer größten Hits neu aufnahmen.  Was den Re-Launch vom Cowl und Pattern unterscheidet? In unserer Interpretation liegt er darin, dass im neuen Monitor größere Teile des Unique-Songs verwendet werden und/oder der*die ursprüngliche*r Artist daran beteiligt ist.

Re-Recordings müssen keine Flops sein

Zugegeben: In vielen Fällen ziehen wir das Unique vermutlich immer noch dem Re-Recording vor. Das heißt aber nicht, dass unter letzteren nur unpassende, langweilige oder von Plattenlabeln künstlich zusammengewürfelte Nummern sind, die sich Artist und Hörer*in hätte sparen können. Manches Re-Recording ist sogar besser als das Unique. Und manchmal steht solch eine neue Model einfach nicht in Konkurrenz zum ursprünglichen Monitor, sondern ist eine perfekte Verlängerung seines musikalischen Lebens. Im Folgenden haben wir euch fünf Favoriten zusammengestellt, die einen Platz im Zeitstrahl der Pop-Hits verdient haben. Wie immer gilt: Diese Liste ist auf keinen Fall komplett – vielleicht habt ihr ja Lust, bei Instagram eure Favoriten zu ergänzen?

Indochine & Christine and the Queens presents Redcar – 3SEX

Wie es aussieht, wenn einem Track ganz neues Leben eingehaucht wird, zeigen die französische Band Indochine und Christine and the Queens (mittlerweile auch bekannt als Redcar). Gemeinsam brachten die französischen Superstars 2020 ihr Duett „3SEX” raus, dass ein Replace zu Indochines Track „3e Sexe“ von 1985 ist. Mit deutschsprachigen Lyrics würde der Beat vermutlich eher an Schlager erinnern, in der gesungenen Kombination von Redcar und Indochine-Frontmann Nicolas funktioniert diese musikalische Analyse von Gender aber nahezu perfekt. P.S.: Auch das schwarz-weiße Musikvideo von Colin Solal Cardo kann sich sehen lassen!

Neneh Cherry, Robyn, Mapei – Buffalo Stance

Die schwedische Sängerin Neneh Cherry – Mutter von unserem ehemaligen Coverstar Mabel – ist vermutlich die ungekrönte Königin dieses Artikels. Man könnte auch sagen, dass ihr Remix-Album „The Variations“ aus 2022 diesen Beitrag sogar inspiriert hat. Darauf lässt Cherry nämlich Kolleg*innen wie Sia oder Producerin TOKiMONSTA ihre alten Hits in neue Formen bringen. Das absolute Spotlight dabei ist das schwedische Supertrio aus Cherry selbst, Pop-Ikone Robyn und Sängerin Mapei. Gemeinsam nahmen sie Cherrys größten Hit „Buffalo Stance“ erneut auf und zeigen damit, wie man einem typischen 80er-Monitor ein authentisches neues Gewand verpasst.

Ace Tee, Balbina, Ebow, Herbert Grönemeyer – Es ist okay, Mensch 2022

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Herbert Grönemeyer den experimentellsten Beitrag in dieser Liste liefern würde? Der deutsche Megastar feierte in diesem Jahr das 20. Jubiläum seines Songs und gleichnamigen Albums „Mensch”. (Die Platte ist übrigens bis heute das meistverkaufte Album in ganz Deutschland.) Statt aber selbst im Mittelpunkt der Bühne zu zelebrieren, gab Grönemeyer diese an vier deutschsprachige Musikerinnen weiter. Die gefeierten Künstlerinnen und Rapperinnen Ace Tee, Balbina und Ebow haben eine neue Model von „Mensch” aufgenommen: „Es ist okay”. Der Track unterscheidet sich von anderen Neuaufnahmen in dieser Liste, weil Grönemeyers Stimme und Lyrics nur minimal vorkommen und die drei Musikerinnen vielmehr neue, eigene Elements einbringen. Weil Grönemeyer aber natürlich trotzdem an Konzept beteiligt gewesen zu sein scheint, zählen wir „Mensch 2022” nicht als Pattern, sondern eben als Re-Recording. Und mit diesem zeigen die vier Künstler*innen, wie wir mit alten Hits auch ganz neuen Zielgruppen wichtige Botschaften näher bringen.

Fiona Apple, King Princess – I Know

Für viele Musikkritiker*innen und -Liebhaber*innen zählt Fiona Apple zu den absoluten Ikonen der letzten Jahrzehnte. Sie ist eine, die es sich leisten kann, Followers auch mal ein Jahrzehnt auf ein Album warten zu lassen. Oder eben auf Neuaufnahmen. Letzteres hat sie vor einigen Jahren gemeinsam mit Indie-Pop-Star King Princess aufgenommen: Eine neue Model von Apples 1999er-Track „I Know”. Für King Princess battle die Aufnahme – wenig überraschend – ein Traum, der nun schon an einem frühen Punkt in ihrer Karriere in Erfüllung ging. Für uns ist die Kombination der Beiden keine frühreife Advertising-Entscheidung, sondern eine natürliche Smybiose zweier Generationen, die auch nachfolgende Musik-Followers prägen sollte.

Miley Cyrus, Stevie Nicks – Edge Of Midnight

Subsequent up in Line sind Miley Cyrus, die mit ihrem letzten Album endlich ihr Rock-Selbst gefunden hat, und Rock-Legende Stevie Nicks. Gemeinsam haben sie 2020 „Fringe of Midnight” rausgebracht, einen Track, der Cyrus Hit „Midnight Sky” (2020) mit Nicks „Fringe of Seventeen” (1981) verschmilzt. Falls uns jetzt einige Kritiker*innen in den Rücken fallen: Ja, dieser Track könnte auch als Pattern durchgehen. Aber: Zwar ist der Monitor auf Cyrus Album „Plastic Hearts” erschienen und wird als Remix von „Midnight Sky” bezeichnet, so recht wissen wir dennoch nicht, wer hier eigentlich wen samplet. Cyrus feat. Nicks? Nicks feat. Cyrus? Immerhin werden die Songs nicht nur miteinander vermischt. Nicks hat hierfür auch eigene Teile und Lyrics von Cyrus Track eingesungen. Allein für diese Verwirrung verdienen die beiden Künstlerinnen einen Platz in dieser Liste. Und wer weiß, vielleicht wäre ja bald ein ganzes Mash-Up-Album in diesem Stil denkbar? Simply sayin‘!

Titelbild: Single-Cowl „Fringe of Midnight (Midnight Sky Remix)” von Miley Cyrus & Stevie Nicks

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